Das war nichts für schwache Nerven: Beim Start in die Erstregionalliga-Saison setzten sich Dalante Dunklin (Foto 1) und die Citybasket-Herren  erst im Endspurt mit 85:81 (20:22, 25:24, 15:19, 25:16) gegen die BG Hagen durch.

Von Beginn an zeichnete sich ab, dass das Aufeinandertreffen des ProB-Absteigers und des langjährigen Spitzenteams der 1. Regionalliga für keinen der beiden Kontrahenten ein Zuckerschlecken werden würde. Citybasket startete gut in die Partie, doch Hagen wusste mit der etwas reiferen Spielanlage zu überzeugen und behauptete vom Ende des ersten Viertels an zumeist eine knappe Führung. Die Recklinghäuser scorten zwar in der ersten Halbzeit kontinuierlich, zeigten aber Probleme bei der Pick-and-Roll-Verteidigung und wurden des öfteren von Backdoor-Cuts überrascht. Insbesondere der äußerst agile BG-Topscorer Zahariev stellte die Defensiv-Abteilung immer wieder vor Probleme. Zur Pause war beim Stand von 45:46 noch alles offen.

Nach dem Seitenwechsel blieb das Match weiter hart umkämpft und mit einem 5:0-Lauf zum Ende des dritten Viertels hatten sich die Gäste einen Fünf-Punkte-Vorsprung erarbeitet. Zu Beginn des Schlussabschnitts wurde es dann turbulent: Philipp Spettmann wollte sich unter dem gegnerischen Korb für zwei Punkte durchsetzen, sein Gegenspieler Ioannidis fiel spektakulär – und Spettmann erhielt das Offensiv-Foul. Diese Entscheidung brachte nicht nur die Fans auf der Tribüne in Wallung, auch Spettmann selbst und sein Teamkollege Till von Guionneau machten ihrem Unmut Luft – und wurden beide mit einem technischen Foul belegt.

Dieses Szenario in der 31. Minute zeitigte weitreichende Folgen für die Heimfünf: Spettmann hatte damit die Foulhöchstzahl erreicht und musste auf der Bank bleiben; von Guionneau – der im Vorfeld schon ein unsportliches Foul verursacht hatte – fiel dem neuen Regelwerk zum Opfer und musste aufgrund einer Spieldisqualifikation die Halle verlassen – und die Citybasket-Rotation hatte sich in der entscheidenden Schlussphase deutlich verkürzt. Dennoch vertrat BG-Coach Kosta Filippou bei der anschließenden Pressekonferenz die Auffassung, dass an dieser Stelle – und trotz der freiwurfbedingten Sechs-Punkte-Führung für sein Team – das Momentum in Richtung Citybasket gekippt sei. Denn nun hätten die Hausherren in einer Trotz-Reaktion noch einmal alles aus sich heraus geholt und das Match schließlich zu ihren Gunsten entschieden.

Er mag recht gehabt haben: Denn direkt nach den Ausschlüssen egalisierten Jan Letailleur und Fahri Breca (Foto 2)  mit zwei erfolgreichen Dreipunkt-Würfen zum 66:66 und im Anschluss behaupteten die Recklinghäuser eine knappe Führung. In der 37. Minute jedoch musste sich auch Spielmacher und Topscorer Dunklin mit fünf Fouls von der roten Fläche verabschieden und die Fans zitterten um den Sieg. Doch nun übernahm Breca das Kommando auf dem Feld: Mit 14 Punkten allein im vierten Viertel – davon den vorentscheidenden zur 83:81 – Führung (40.) – wurde der frischgebackene Bundesbürger zum Matchwinner. Kapitän Kiki Bruns machte dann noch mit zwei verwandelten Freiwürfen den Deckel drauf – und dann durfte ausgiebig gejubelt werden. Coach Johannes Hülsmann (Foto 3) und sein Team feierten mit den Fans den erfolgreichen Saisonauftakt.

Im Rahmen des ersten Heimspiels übergab Marketing-Vorstand Dr. Inga Bielefeld (Foto 4) einen Scheck über 800 Euro an Michail Stahlhut. Das Geld stammt aus dem Sponsorenlauf am Familientag und fließt in das „Weltwärts“- Basketballprojekt in Namibia, bei dem sich Citybasket-Akteur Kilian Stahlhut derzeit für ein Jahr vor Ort engagiert.

Citybasket: Gilberti, Lütkenhaus, V. Bredeck, Bruns 6/1, Breca 18/3, Dunklin 22 / 9 Ass., Letailleur 12/2, Spettmann 13, J. Bredeck, Tota 6, von Guionneau 8/1, Germana