Das nennt man wohl einen spektakulären Endspurt: Nach einem 24:6-Schlussabschnitt waren Fahri Breca (Foto 1) und die Citybasket-Herren im Vest-Derby obenauf – für Niclas Hürland  und die BG Dorsten gab es hingegen nach zwischenzeitlicher Zehn-Punkte-Führung noch eine Bauchlandung. Die Recklinghäuser siegten am Ende mit 70:60 (34:31).

Und das, obwohl die Hausherren ohne ihren etatmäßigen Spielmacher Dalante Dunklin und Center Philipp Spettmann antreten mussten, die zusätzlich zu den langzeitverletzten Sebastiano Germana und Erik Neusel ausfielen. Dunklin wurde inzwischen an einem Bänderriss an der Hand operiert und erschien mit Gipsarm, um seine Teamkollegen zu unterstützen – er wird am Dienstag zur Rekonvaleszenz in seine Heimat zurückfliegen.

Von der Bank aus sah er zunächst ein recht ausgeglichenes Spiel, bei dem Dorsten im ersten Viertel schlecht traf und Citybasket sich deshalb leichte Vorteile erspielte: 16:10! Im zweiten Abschnitt arbeitete sich die intensiv verteidigende BG unter der Regie ihres neuen Trainerduos Franjo Lukenda und Alois Buschmann ein wenig näher heran – doch behaupteten die Recklinghäuser noch eine knappe 34:31-Halbzeitführung.  Großen Anteil daran hatte Kiki Bruns (Foto 2), der sich mit Fahri Breca die Aufbauposition teilte und sich darüber hinaus äußerst treffsicher zeigte: Bereits zur Pause hatte der Kapitän 14 Punkte auf seinem Konto, am Ende sollten es deren 23 sein – damit war er zugleich Topscorer der gesamten Partie und dank seiner guten Quoten auch effektivster Spieler auf dem Feld.

Trotz seiner starken Vorstellung und dem großen Einsatz des Rumpfkaders schien es allerdings nach der Pause für Citybasket allmählich dahinzugehen. Dorsten machte weiter Druck auf die Aufbauspieler und schlug immer mehr Kapital aus seiner Reboundüberlegenheit: Mit einem 8:0-Lauf zum Viertelende gingen die Lippestädter mit 54:46 in Führung, während das Team von Johannes Hülsmann offensiv kaum noch etwas zuwege brachte. Das Momentum war eindeutig auf die Seite der BG gekippt, was auch deren Fans wohlwollend zur Kenntnis nahmen. „Auswärtssieg“ skandierten sie bereits euphorisch in der Viertelpause.

Doch dagegen hatten Coach Hülsmann und sein Team etwas einzuwenden: Und zwar eine Zonenverteidigung, gekoppelt mit einer personellen Variante im Angriffsspiel. Till von Guionneau, wegen anhaltender Hüftprobleme zuletzt nur sporadisch im Einsatz, schlüpfte nun in die Centerrolle, während zusätzlich Routinier Jan Letailleur aufs Parkett zurückkehrte. Diese Maßahmen sollten voll einschlagen, auch wenn zunächst Steffen Piechotta nochmal mit zwei Freiwürfen auf 56:46 für Dorsten erhöhte. Dann jedoch legte Citybasket einen 12:0-Lauf hin, weil die BG gegen die Zone nicht traf und defensiv Letailleur und Von Guionneau nicht am Zug zum Korb hindern konnte.

Ein Dreier von René Penders zum 58:59 (37.) ließ die Gäste noch einmal kurz Hoffnung schöpfen, doch danach spielte fast nur noch die Heimfünf. Ein weiterer 12:1-Lauf in den letzten drei Minuten sorgte endgültig für klare Verhältnisse – und der erneut starke Routinier Konrad Tota erzielte mit zwei Freiwürfen die letzten Punkte zum 70:60. Anschließend war der Jubel bei Spielern und Fans groß, denn in dieser dezimierten Besetzung den Derbysieg und gleichzeitig den sechsten Sieg in Folge zu holen, ist schon aller Ehren wert. Da zugleich die Hertener Löwen ihr Spiel gegen Salzkotten verloren, beendet Citybasket die Hinrunde auf dem dritten Tabellenplatz.

Im Rahmenprogramm des Lokalduells hatten die Zuschauer die Chance, die Citybasket-Aktion im Rahmen des Sparkasse-Vest-Projekts „All For Vest Future“ tatkräftig zu unterstützen und nahmen mit den ausgefüllten Flyern gleichzeitig an einer Tombola mit  attraktiven Preisen teil (Foto 3). Außerdem hatte Palino, Maskottchen des Citybasket-Partners Palais Vest, zahlreiche Schokoladen-Adventskalender im Gepäck, die bei den anwesenden Kindern und Jugendlichen für strahlende Gesichter sorgten (Foto 4).

Citybasket: Terboven 6, Gilberti 1, Lütkenhaus, V. Bredeck, Bruns 23/4, Breca 10, Letailleur 5, J. Bredeck 3, Tota 17/1, 11 Reb., Von Guionneau 5.

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