Bei Citybasket Recklinghausen ist die erste Personal-Entscheidung bereits gefallen. Johannes Hülsmann bleibt Cheftrainer des Regionalligisten.  Die offizielle Bekanntgabe der weiteren Zusammenarbeit erfolge in den Räumlichkeiten des langjährigen Citybasket-Sponsors Sparkasse Vest.  Marketing-Fachwartin Inga Bielefeld, Trainer Johannes Hülsmann, Vorsitzende Bärbel Gohrke und Domenic Hamer (v.l.) freuen sich bereits auf die nächste Spielzeit.

Wer zum Abschluss der Saison bei der BG Dorsten mit 100:70 gewinnt, hat allen Grund zur Freude. Doch nach Feiern ist Citybasket-Trainer Johannes Hülsmann so recht nicht zumute. Es lief in der Regionalliga zuletzt einfach zu gut. Und genau in dem Moment, in dem der 28-Jährige und seine Basketballer auf der Höhe ihrer Kunst sind, ist alles vorbei.

Hülsmann denkt etwa an die verlorenen Derbys gegen die Hertener Löwen. Oder die Duelle mit Meister Münster. „Gegen die hätte ich jetzt gern noch mal gespielt“, sagt er. Keine Frage: Citybasket hätte die Top-Teams auf anderem Niveau gefordert.

Aufgeschoben ist nicht aufgehoben, Hülsmann bekommt seine Chance. Der Waltroper coacht den Regionalligisten auch in der kommenden Saison. „Johannes nach dem Abstieg aus der ProB zum Trainer der ersten Mannschaft machen, war genau die richtige Entscheidung“, sagt Citybaskets Vorsitzende Bärbel Gohrke.

In seiner ersten Saison als verantwortlicher Trainer hat Hülsmann die Mannschaft auf den siebten Platz geführt. Eine Spielzeit, die alles andere als einfach war: Verletzungen und personelle Rochaden warfen gute Vorsätze und Pläne allzu oft über den Haufen. Pech? „Ich glaube jedenfalls nicht, dass wir unser Training grundsätzlich umstellen müssen. Diese Verletzungen waren nicht zu verhindern“, sagt Hülsmann.

Indes wünscht sich der Student für die kommende Saison, vom ersten Spieltag an eine schlagkräftige Mannschaft beisammen zu haben. Dazu setzt der Trainer auf Kontinuität. Die gestandenen deutschen Spieler sollen möglichst bleiben, die Recklinghäuser Nachwuchsspieler den nächsten Schritt machen. „Sie haben sich in der Regionalliga schon gut verkauft“, sagt Hülsmann.

Für junge Spieler dürfte Citybasket ohnehin bald eine noch attraktivere Basketball-Adresse sein. Der Grund: Die zweite Mannschaft steht in der Oberliga vor dem letzten Spieltag am Wochenende als Meister und Aufsteiger in die 2. Regionalliga fest. Nachwuchsspieler könnten damit bei Citybasket ein zweite anspruchsvolle Plattform bekommen.

Dass Trainer Hülsmann viel von seinen Importspielern hält, ist ebenfalls verbürgt. Der lettische Guard Edijs Stiebrins ist in Recklinghausen gut eingeschlagen. Er dürfte damit ebenso eine Option sein wie der im Januar nachverpflichtete US-Amerikaner Jarred Jones.

Stiebrins und Jones sind eine Option

Ob Citybasket mit dem dynamischen Power Forward plant? Ob Jones nach seinen starken Auftritten überhaupt noch will oder auf besser dotierte Angebote wartet? Das muss der Klub nun klären. Dazu wird sich Citybasket nach Ersatz für Spielmacher Fahri Breca umschauen müssen, der in Dorsten mit 22 Punkten seinen Ausstand gegeben hat. Johannes Hülsmann sieht all dem entspannt entgegen.

Sportlich sei die Richtung klar: „Ich glaube, wir wissen jetzt, wie es in der Liga zugeht. Auch ich“, sagt der junge Coach und schaut nach oben: „In der kommenden Saison wollen wir uns verbessern.“ Und dann tatsächlich die Top-Teams ärgern. Oder besser: Selbst eins sein.

Text und Foto: Thonas Braucks / Recklinghäuser Zeitung