Die Nummer acht ist vergeben (v.l.): Citybasket-Vorsitzende Inga Bielefeld, Zeljko Troselj, Christoph Bruns und Nina Ewert (Zahnarztpraxis Troselj) präsentieren gut gelaunt die Trikots des Recklinghäuser Kapitäns, der in eine zehnte Saison mit den Citybasket-Herren geht.

Es ist fast schon ein Ritual beim Regionalligisten: Wenn der Klub die personellen Weichen für seine erste Mannschaft gestellt hat, dann wird der Kapitän vorangeschickt. Was wie selbstverständlich klingt, war es in diesem Jahr allerdings etwas weniger als sonst. Nicht dass der ausgewiesene Distanzschütze seinem Verein gern untreu geworden wäre. Doch hätte der Deutsche Basketball-Bund jüngst nicht die für die Regionalliga geplante U23-Klausel endgültig gekippt – Christoph Bruns wäre diesmal wohl ernsthaft ins Grübeln gekommen.

Denn die Regel hätte bedeutet: weniger Spielzeit für deutsche Spieler jenseits der Altersgrenze, mehr Raum für Nachwuchsbasketballer. Die Plackerei der Vorbereitung neben Anwaltsjob und Familie – „und das alles für fünf Minuten Spielzeit in der Regionalliga?“, so Christoph Bruns. „Eher nicht.“ Dazu sei er auch mit 30 Jahren noch viel zu ehrgeizig.

Diesen Ehrgeiz wird Citybasket auch brauchen. Nach dem Abstieg aus der zweiten Liga ProB hat der Klub zwar eine solide Saison in der Regionalliga West gespielt. Sie war überschattet von einem schleppenden Start und großen Verletzungspech. „Wenn wir diesmal von Verletzungspech verschont bleiben, werden wir sicher weiter oben mitspielen“, ist der Kapitän überzeugt.

Die üblichen Favoriten wie ART Giants Düsseldorf, BSG Grevenbroich oder Nachbar Hertener Löwen sollten Citybasket also auf der Rechnung haben.

Mit welchen Mitspielern Bruns das Ziel erreichen soll, darüber will der Klub seinen Anhang in Kürze aufklären. Es wäre aber schon eine große Überraschung, wenn es ein größeres Stühlerücken gäbe. „Es ist ja nicht neu, dass der Verein Spieler gern länger bindet“, sagt Bruns. „Und das finde ich auch gut.“

Damit steht er nicht allein. Es ist das, was – zusammen mit der intensiven Jugendarbeit – auch Citybasket-Sponsor Zeljko Troselj überzeugt, bei dem der Klub die Vertragsverlängerung des Kapitäns verkündet.
„Die Art und Weise, wie der Verein geführt wird, wie viele Menschen sich dort engagieren, das finde ich schon eindrucksvoll“, sagt der Zahnmediziner. Als ehemaliger Handballer und Funktionär weiß Troselj, wovon er redet.

Text und Foto: Thomas Braucks, Recklinghäuser Zeitung