In einem spannenden und bis zum Schluss umkämpften Regionalliga-Derby behielten am Ende die Gäste die Oberhand. Citybasket präsentierte sich vor allem in der ersten Halbzeit stark und blieb auch nach dem Seitenwechsel dran, konnte aber die Pausenführungnicht ins Ziel bringen.

 „Wir werden uns gegenüber dem Leverkusen-Spiel deutlich steigern“, hatte Citybasket-Coach Johannes Hülsmann vor dem Derby angekündigt – und so war es auch tatsächlich: Die Gastgeber zeigten sich vor vollbesetzter Tribüne von der ersten Minute an absolut fokussiert und gewillt, die Heimpremiere erfolgreich zu gestalten.


So erspielten sie sich eine 25:22-Führung zur ersten Viertelpause und zogen ihre Linie auch im zweiten Abschnitt durch. Ein zwischenzeitlicher Rückstand wurde mit einer Distanzwurf-Serie von Topscorer Chris Longoria beantwortet und so stand zur Pause eine 39:35-Führung für die Recklinghäuser zu Buche, die sich auch im Rebound von ihrer starken Seite zeigten: 36:22 ging das Duell unter den Brettern aus, woran Theo Turner mit 9 eingesammelten Abprallern den Hauptanteil besaß.


Normalerweise ist ein solches Rebound-Verhältnis auch ein Indiz für den Spielausgang – diesmal aber nicht. Herten schaffte es im dritten Viertel, die Führung zu übernehmen (54:53), woran vor allem ihr Center Dijon Smith großen Anteil hatte. Er war am Ende mit 28 Zählern bester Punktesammler der Partie und hatte dabei eine sensationelle Feldwurfquote von fast 92 Prozent aufzuweisen.


Dennoch gelang es den Gästen nicht, sich vorenscheidend abzusetzen, auch wenn sie im Verlauf des vierten Viertels immer wieder einige Zähler Abstand zwischen sich und die Hausherren legten. Als Faton Jetullahi nach einem Ballverlust von Theo Turner auf 65:57 zugunsten der Hertener stellte (34.), sah es danach aus, als sollte der Hülsmann-Fünf die Partie allmählich aus den Händen gleiten. Doch auch wenn es spielerisch nach der Pause eher ein wenig holprig lief; kämpferisch war Citybasket stets voll da: Und so egalisierte Longoria bereits zwei Minuten später auf 68:68.

Das Momentum sollte allerdings nicht auf die Seite der Hausherren umschlagen. Citybasket lief auch in der Crunchtime ständig einem knappen Rückstand hinterher, durfte aber bis in die Schlusssekunden hinein hoffen. 33 Sekunden vor Schluss brachte Turner seine Farben auf 74:76 heran; weitere Hertener Punkte von Smith und Jetullahi beantwortete Kiki Bruns mit dem Dreier zum 77:79 – doch dann schafften es die Recklinghäuser nicht mehr, zu foulen, und David Feldmann konnte in der letzten Sekunde den 77:81-Endstand herstellen.

Coach Hülsmann machte in seiner Analyse das dritte Viertel als Hauptursache der Heimniederlage aus: „Hier haben wir uns zuviel mit anderen Dingen beschäftigt, die wenig mit Basketball zu tun haben und das hat uns letztendlich das Genick gebrochen. Aber es hat auch sein Gutes, dass das Derby direkt am Anfang war, denn jetzt haben wir noch viel Zeit aufzuholen und Einzelheiten zu verbessern.“

Citybasket: Longoria 18/4, Gilberti, Barga 4 / 5 Ass., Bruns 16/2, Turner 15 / 9 Reb., Letailleur 9, Spettmann 7, J. Bredeck 8, Charfreitag,

Kaprolat

 

Herten: Jetullahi 13/1, Pflüger, Rojahn, Perl 3/1, Strubich 2, Volk, Penev 5, Howard 15/1, Ober, Neumann, Feldmann 15/3, Smith 28

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