Lange Gesichter in der Vestischen Arena: Nach einem ganz bitteren Heimauftritt mussten sich Kiki Bruns (Foto) und die Erstregionalliga-Korbjäger von Citybasket dem bis dato sieglosen Tabellenletzten BG Kamp-Lintfort mit 47:52 (25:16) geschlagen geben.

Es war ein in mancherlei Hinsicht denkwürdiges Spiel – nur leider nicht im positiven Sinne. In der ersten Halbzeit sah es noch so aus, als würden die Hausherren den mehr als biederen Gast trotz einer wenig überzeugenden Darbietung sicher dominieren. Citybasket führte vom Start weg die ganze Zeit und da Kamp-Lintfort kaum etwas traf, wuchs die Führung im zweiten Viertel in den zweistelligen Bereich an.

Coach Johannes Hülsmann hatte bis zur Pause bereits mit einer Zehner-Rotation agiert, die sich allerdings von Beginn an mit dem Scoren schwertat: Gerade einmal 27,9 Prozent sollte am Ende die Wurfquote aus dem Feld betragen. Dennoch zweifelte beim für Erstregionalliga-Verhältnisse extrem niedrigen Halbzeitstand von 25:16 wohl keiner der Recklinghäuser Anhänger daran, dass ihr Team im zweiten Abschnitt dieses Begegnung sicher nach Hause bringen und anschließend unter der Rubrik „Pflichtsieg“ würde abhaken können.

Doch wie sich zeigte, warteten die Fans vergeblich auf die Steigerung nach dem Kabinengang. Ganz im Gegenteil: Kamp-Lintfort traf plötzlich mehrmals und so stand es in der 25. Minute 29:29 – Auszeit Citybasket! Auch diese Besprechung sollte allerdings keine gravierende Verbesserung im Spiel der Recklinghäuser bringen. Vielmehr schienen sie zusehends zu verkrampfen und es war nun ein Spiel auf Augenhöhe. Das Team von Gästecoach Tobias Liebke, zunächst nach der letzten deutlichen Heimpleite mit sichtbar wenig Selbstvertrauen in die Festspielstadt gekommen, witterte nun seine Siegchance, auch wenn Juan Barga seinen Farben nach einem Einwurfspielzug Sekunden vor der Viertelpause eine 38:36-Führung zum Schlussabschnitt bescherte.

In den letzten zehn Minuten sollte die Führung in dieser zähen und zerfahrenen Begegnung noch mehrmals wechseln, bevor sich in den letzten zwei Minuten die Entscheidung  abzeichnete. Nach einem Freiwurftreffer von Barga zum 47:48 verlegte zunächst Kamp-Lintforts Lennard Schild seinen Korbleger, doch auf der anderen Seite verfehlte Chris Longoria aus der Distanz.  34 Sekunden vor dem Ende kassierten die Hausherren im Anschluss an einen verpassten Defensiv-Rebound einen „Dreier“ von Michael Schmak zum 47:51 – es folgte die sofortige Auszeit von Coach Hülsmann.

Beim anschließenden Angriff beging die BGL ein unsportliches Foul an Barga, der jedoch beide Versuche liegenließ. Auch der anschließende Sspielzug nach Einwurf Mittellinie brachte keinen Erfolg, so dass Citybasket foulen musste, um noch einmal die Uhr zu stoppen. Schmak verwandelte einen seiner beiden Freiwürfe zum 47:52-Endstand, da auch der letzte Recklinghäuser Versuch erfolglos blieb. Während die Gäste ob des unerwarteten ersten Saisonsiegs in spontanen Jubel ausbrachen, gab es auf der Citybasket-Bank nach einer enttäuschenden Vorstellung ausnahmslos betretene Gesichter zu sehen.

„Ich muss diese Niederlage auch auf meine Kappe nehmen“, gab sich Coach Hülsmann bei der anschließenden Pressekonferenz selbstkritisch. „Wir haben uns nach den letzten Resultaten des Gegners nicht gut genug vorbereitet.“ Außerdem sei bei seinem Team erneut das Manko in Erscheinung getreten, dass man angesichts einer relativ sicheren Führung viel zu entspannt agiere. „Das müssen wir unbedingt abstellen.“

Citybasket: Longoria 12, Gilberti, Barga 10/1, V. Bredeck 2, Bruns 10/2, Turner 8, Charfreitag, Letailleur  2/12 Reb., Spettmann 3, J. Bredeck, Stahlhut, Kaprolat

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