Es hat nicht ganz gereicht! Zwar  waren Theo Turner (Foto) und die Regionalliga-Korbjäger von Citybasket drauf und dran, dem bislang ungeschlagenen Tabellenführer ART Giants Düsseldorf die erste Saisonniederlage beizubringen, doch am Ende mussten sie sich unglücklich mit 79:80 (43:43)  geschlagen geben.

Für Spannung war auf jeden Fall in der Vestischen Arena gesorgt – und zwar von der ersten Minute bis zur letzten Sekunde. Die Zuschauer kamen in einem intensiven und kampfbetonten Match voll auf ihre Kosten, zumal sich die Hausherren topmotiviert und äußerst spielfreudig präsentierten. Erstmals agierten sie auch wieder in Top-Besetzung, denn Till von Guionneau war nach langwieriger Verletzungspause wieder mit von der Partie.

So ging es dann gleich munter hin und her, ohne dass sich eine der beiden Mannschaften entscheidend absetzen konnte. Zwar führte Citybasket vielversprechend mit 25:20 nach dem ersten Viertel, doch bis zur Pause hatten die Landeshauptstädter wieder ausgeglichen: 43:43. In einer homogenen Recklinghäuser Mannschaft wußte Jan Letailleur besonders zu gefallen, der sich immer wieder geschickt in Szene setzte und am Ende 17 Punkte beisteuerte.

Nach dem Seitenwechsel war es auch Letailleur, der direkt wieder für die Gastgeber eröffnete, doch auch wenn Topscorer Chris Longoria direkt danach erhöhen konnte, sollte auch in diesem Abschnitt kein größeres Polster herausgespielt werden. Erst nach einer etwas hektischen und zerfahrenen Phase Mitte des dritten Viertels sah es so aus, als könne Citybasket jetzt einen kleinen Vorteil herausarbeiten. ART-Coach Jonas Jönke verordnete seinem Spielmacher De’Shaun Cooper nach dessen drittem Foul eine Pause und postwendendend stellte Citybasket durch Letailleur sowie zweimal Turner auf 61:55 und veranlasste den Gegner zur Auszeit. Die Besprechung brachte aus Sicht des Gastes den gewünschten Erfolg, denn direkt im Anschluss führten zwei Distanztreffer zum 61:60, bevor Dainius Zvynklis ein unsportliches Foul gegen Turner unterlief und dieser sich mit zwei Freiwurftreffern unmittelbar vor der Viertelpause bedankte.

Keine Atempause für die Fans beider Lager hatte auch das Schlussviertel parat, in dem keiner der Kontrahenten sich um mehr als vier Zähler absetzen konnte. Ein Highlight setzte Zvynklis, als er nach einem Ballgewinn einen Coast-to-Coast-Sprint mit einem spektakulären Dunking abschloss (69:71), doch konterte Longoria quasi im Gegenzug trocken zum Ausgleich (37.). Kurz darauf war es wieder der Citybasket-Topscorer, der nach einem Ballgewinn von Manuel Barga allein auf den ART-Korb zustürmte und spektakulär per Dunk abschließen wollte – aber die Kugel auf den Korbring donnerte. Entsetztes, kollektives Aufstöhnen auf der Tribüne – während Düsseldorf den Gegenangriff zur 74:72-Führung nutzte und durch Freiwürfe von Cooper gleich noch zum 76:72 nachlegte – doch die Recklinghäuser dachten nicht daran, aufzustecken.

Insbesondere Longoria zeigte hier erneut seine Führungsqualitäten, obwohl von Lennart Weichsel hauteng bewacht, und netzte aus der Distanz ein. Gleich im nächsten Angriff fand sein Durchstecker Center Turner, der mit einem Haken vollendete: 77:76 und noch 1:06 Minuten zu spielen – Auszeit Düsseldorf. Nach dem folgenden Seiteneinwurf tankte sich Jamal Smith mit allem, was er hatte, unter dem Recklinghäuser Korb durch: 77:78 – Auzeit Citybasket. Trotz der intensiven Besprechung wird der Angriff nicht erfolgreich abgeschlossen, doch Letailleur stellt sich dem Schnellangriff der Giants erfolgreich in den Weg – Offensivfoul Düsseldorf. Der Ball gelangt erneut in die Hände von Longoria, dieser ist nur mit Foul zu stoppen, erhält zwei Freiwürfe und behält die Nerven: 78:77 – Auszeit Düsseldorf. Nach dem Einwurf findet der ART Sebastian Kehr unterm Korb – und der bringt das Leder trotz aller Gegenwehr unter: 79:80 – Auszeit Citybasket.

Neun Sekunden bleiben den Hausherren noch, ihre starke Leistung mit einem Heimsieg zu krönen und den Giants die erste Saisonniederlage beizubringen – doch es klappt nicht. Der quirlige Cooper bringt irgendwie die Finger an den Ball, die Kontrolle geht verloren und schon stürzt sich ein Pulk von weiß- und schwarzgekleideten Akteuren auf die Kugel. Noch während der Halteball-Situation läuft die Spielzeit ab – und der Favorit darf jubeln.

Die Köpfe hängen lassen brauchte jedoch auch der Gastgeber nicht: „Ich war zufrieden“, fasste Coach Johannes Hülsmann seinen Eindruck vom Spiel bündig zusammen. „Das Ergebnis hat zwar nicht ganz gepasst, aber mal gewinnt man, mal verliert man in so einem Spiel. Ich freue mich jedenfalls schon auf das Rückspiel in Düsseldorf.“ „Wenn es heute einen Unterschied zwischen den beiden Teams gab, dann war es vielleicht der Rebound“, befand sein Düsseldorfer Kollege Jonas Jönke mit Blick auf das 46:33-Verhältnis bei den Abprallern. „Ansonsten sahen alle Statistiken sehr ähnlich aus. Recklinghausen hat uns alles abverlangt.“

Citybasket Longoria 21/3, Gilberti, Barga 6, V. Bredeck , Bruns 13/2, Turner 15 / 7 Reb., Charfreitag, Letailleur 17/1, Spettmann 5, J. Bredeck 2, von Guionneau, Kaprolat

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