Am Ende wurde es deutlich: Mit 71:96 19:20, 16:19, 17:26, 19:31) unterlagen Lennard Kaprolat (Foto) und die Citybasket-Herren zum Jahrsausklang der BBG Herford.

Bereits vor dem Sprungball standen die Vorzeichen nicht gut. Neben dem aus privaten Gründen ausgeschiedenen Juan Manuel Barga fehlte auch Nachwuchs-Pointguard Valentin Bredeck – zudem hatte Kapitän Kiki Bruns verletzungsbedingt unter der Woche nicht trainieren können.

Dennoch konnten die Gastgeber in der ersten Halbzeit gut dagegenhalten; es entwickelte sich eine ausgeglichene Begegnung, in der Herford zunächst vor allem die Isolation über Power Forward Vaisotas Volkus suchte und Citybasket vor allem über Chris Longoria zum Erfolg kam. Der Gast lag im ersten Viertel zumeist leicht in Front, ohne sich jedoch absetzen zu können. Für die Highlights aus Recklinghäuser Sicht sorgte in dieser Phase ein Alley-Oop Dunk von Theo Turner auf Zuspiel von Longoria sowie der Dreipunktwurf von Till von Guionneau mit der Schlusssirene des ersten Viertels: Beim 19:20 war noch alles offen.

Dies sollte sich auch im zweiten Abschnitt nicht ändern, denn Herford tat sich zum einen schwer mit der bereits im ersten Viertel vollzogenen Verteidigungs-Umstellung von Coach Johannes Hülsmann auf 2-3-Zone, zum anderen kam mit Sam Cassell jr. einer ihrer drei designierten Topscorer überhaupt noch nicht in die Partie. Zwar schienen die Ostwestfalen beim Zwischenstand von 29:37 allmählich zu enteilen, doch Citybasket konnte sich wieder herankämpfen. Zum Halbzeitstand von 35:39 hatte Longoria auf Recklinghäuser Seite 13 Zähler und Volkus aufseiten der BBG 15 Punkte beigetragen.

Nach dem Seitenwechsel war dann auch Sam Cassell jr. aufgetaut: Der Sohn der gleichnamigen NBA-Legende streute in diesem Abschnitt drei „Dreier“ ein und drückte dem Spiel mit 13 Zählern seinen Stempel auf. Die Gastgeber ließen sich jedoch auch davon nicht beeindrucken und hatten die Tribüne voll auf ihrer Seite, als sie auf 50:51 verkürzten und sich anschickten, die Führung zu übernehmen. Doch da war ja noch das dynamische Trio der BBG. Eliott Sentance, Volkus und Cassell stellten eine Minute vor Viertelende auf 50:58, was Caoch Hülsmann zu einer Auszeit veranlasste. Doch auch diese sollte nicht fruchten. Nach zwei ungewohnterweise vergebenen Freiwürfen von Bruns und einem In-and-Out-Dreierversuch von Longoria schraubte der Gast das Resultat in kürzester Zeit auf 52:65 – die Vorentscheidung schien sich anzubahnen.

Und tatsächlich konnte Citybasket nur noch die erste Hälfte des Schlussabschnitts auf Augenhöhe mithalten, doch mit zunehmender Spieldauer klaffte die Schere dann immer weiter auseinander. Der Rückstand überstieg alsbald die 20-Punkte-Marke und nun nutzten angesichts der bereits gefallenen Entscheidung beide Coaches die Gelegenheit, ihren Nachwuchsakteuren zusätzliche Einsatzzeit zu verschaffen.

„Wir haben es nicht geschafft, die drei Herforder Leistungsträger aus dem Spiel zu nehmen“, befand Trainer Hülsmann, der allerdings auch auf die personelle Unterbesetzung hinwies und seine Youngster lobte: „Lennard Kapörolat hat heute mehr als 21 Minuten gespielt und man hat nicht gemerkt, dass er erst 16 ist. Und auch die anderen Nachwuchsspieler kommen immer besser zurecht.“ Deshalb fiel seine Vorausschau für die nächsten Begegnungen nach dem Jahreswechsel auch optimistisch aus: „Wenn wir dann wieder komplett sind, können wir noch einiges von der Mannschaft erwarten.“

Eine beachtliche Anerkennung für die herausragende Jugendarbeit gab es im Rahmen dieser Begegnung zu feiern: Bereits zum zweiten Mal erhielt Citybasket den WBV-Förderpreis Nachwuchs/Schule verliehen. Sportdirektor Georg Kleine konnte unter dem Beifall des Publikums Urkunde und Pokal aus den Händen von Sabine Fröhlich vom Ausschuß Breiten- und Schulsport des WBV entgegennehmen.

Citybasket: Longoria 23/1, Bruns 7/1 , Turner 9, Charfreitag, Letailleur 10/1, Spettmann 5, 7 Reb., J. Bredeck 3, Von Guionneau 10/2, Kaprolat 4/1

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