Die Revanche für die Liga-Niederlage ist geglückt, die dritte Runde des WBV-Pokalwettbewerbs erreicht. Allerdings war das 68:61 (15:10, 16:19, 20:17, 17:15) der Citybasket-Herren im Zweitrunden-Match gegen den SV Hagen Haspe nicht unbedingt der Kategorie „Basketball-Leckerbissen“ zuzuordnen. Da bedarf es bis Samstag schon einer gehörigen Steigerung bei Christoph Bruns (Foto) und seinen Mitspielern, wenn man im nächsten Regionalliga-Heimspiel gegen den ungeschlagenen Spitzenreiter Rheinstars Köln bestehen möchte. Sprungball  ist um 18:00 Uhr in der Vestischen Arena.

Am Anfang sah es gut aus: Citybasket kam hellwach aufs Parkett und legte bis zur vierten Minute gleich mal einen 12:3-Run vor. Doch wer nun hoffte, den Auftakt zu einem souveränen Start-Ziel-Sieg  miterlebt zu haben, sah sich alsbald eines Besseren belehrt. Wie schon in Essen wies das Spiel der Recklinghäuser große Leistungsschwankungen auf, insbesondere im Angriff. „Defensiv haben wir uns stabilisiert“, stellte Coach Johannes Hülsmann nach der Partie fest. „Aber offensiv sind wir oft noch zu statisch und erlauben uns zu viele unnötige Fehler.“

So blieb die Begegnung weiterhin eng und zur Pause konnten die Hausherren gerade einmal einen Zwei-Punkte-Vorsprung  mit  in die Kabine nehmen. Als nach dem Seitenwechsel der bis dahin eher unauffällig  agierende Antoine Myers nun immer wieder einmal den Turbo zündete, schien Citybaskets Offensiv-Spiel allmählich auf Touren zu kommen, doch immer wieder sorgten vermeidbare Stockfehler oder schlechte Entscheidungen dafür, dass Haspe weiterhin dranblieb. Im Schlussviertel hatten die Gäste nach zwei schnellen Körben von Jordan Rose kurzzeitig sogar wieder die Führung übernommen: 56:57 (34.)!

Kiki Bruns und Jonas Bredeck mit ihren Dreipunktwürfen sowie Till von Guionneau waren es dann, die das Ruder wieder in Richtung ihrer Farben herumrissen und den vorentscheidenden 64:57-Vorsprung herauswarfen. Die Recklinghäuser Verteidigung ließ in den letzten Minuten kaum noch etwas zu und Citybasket konnte den umkämpften, aber verdienten Erfolg über die Ziellinie bringen: Die dritte Pokalrunde war erreicht!

Der „Man  of the match“ war jedoch trotz des Recklinghäuser Erfolges in Reihen der 70er zu finden: In Anbetracht einiger Ausfälle hatte Coach Martin Wasielewski noch einmal selbst das Trikot übergezogen und die Position des „Stretch four“ äußerst effektiv interpretiert: 17 Zähler, davon  vier erfolgreiche „Dreier“ , gingen auf das Konto des 40-Jährigen, der wohl mit seinem Auftritt durchaus den einen oder anderen deutlich  jüngeren  Mitstreiter und/oder Gegenspieler ins Grübeln gebracht haben dürfte.

Indessen blicken Hülsmann und sein Team nach dem vierten Pflichtspielerfolg in Serie nun bereits dem Aufeinandertreffen mit dem ungeschlagenen Spitzenreiter am Samstag entgegen. Viel Zeit zur Vorbereitung bleibt da natürlich nicht: „Wir hatten in den letzten Wochen aufgrund des engen Spielplans sowieso sehr wenige Trainingseinheiten“, so der Trainer, der sich aber bereits mit der Spielweise der Rheinstars vertraut gemacht hat: „Sie kommen in erster Linie über ihre aggressive und körperbetonte Verteidigung. Das  machen sie wirklich gut.“

Herausragender Akteur der Rheinländer ist nach Hülsmanns Einschätzung der ProA-erfahrene Shooting Guard Tibor Taras, aber daneben hat Headcoach Johannes Strasser natürlich noch eine ganze Reihe weiterer durchsetzungsstarker Akteure in seinen Reihen. Nicht umsonst sind die Kölner  bislang ungeschlagen, konnten zuletzt im Spitzenspiel auch die Hertener Löwen klar in die Schranken weisen. Citybasket geht also als Außenseiter in diese Begegnung, will aber die positive Tendenz der vergangenen Wochen unbedingt fortsetzen.

Citybasket: Myers 16, Bruns 12/4, Letailleur 6, Spettmann 4, J. Bredeck 3/1, Withake, Fahle, Manzur 13, Von Guionneau 11/3, Meesmann 3