Souverän geht anders: Mit 83:78 (20:18, 21:21, 28:15, 14:24) setzten sich die Erstregionalliga-Korbjäger von Citybasket am Egbert-Jansen-Spieltag gegen die NEW Elephants Grevenbroich durch. Im Rahmen eines durchwachsenen Auftritts stellte eine starke Phase im dritten Viertel die Weichen zum Erfolg und verschaffte dem Team von Konrad Tota nach zwei Niederlagen wieder ein positives Punktekonto.
Ohne David Ewald, Christoph Bruns und Emil Riepe waren die Hausherren in diese Begegnung gegangen, dafür kehrten gegenüber dem Leverkusen-Auswärtsmatch Philipp Spettmann, Jamie Töps, Felix Gröne und Simon Dyczmons in den Kader zurück. Mit Lennard Kaprolat und Niklas Meesmann auf der Aufbauposition lagen die Hausherren zumeist leicht in Front, konnten sich aber in den ersten beiden Vierteln nicht wirklich absetzen. Zum einen kam Citybasket im Angriff nur selten zu Schnellangriffs-Punkten und tat sich auch im Halbfeld bisweilen schwer, zum anderen ließen die Weißen in der Verteidigung über weite Strecken den letzten Biss und Esprit vermissen. Insbesondere die gegnerischen Topscorer John Murry (28) und Dzemal Selimovic (20) waren kaum zu kontrollieren.
Immerhin: Den vom Coach zuletzt herausgehobenen Schwachpunkt „Ballverluste“ hatten die Recklinghäuser diesmal bestens im Griff: Auch ohne ihren etatmäßigen Starter auf der Aufbauposition verloren sie nur achtmal die Kugel – gegenüber immerhin 21 Turnovern der Elephants ein klarer Pluspunkt. Das Reboundspiel hingegen ließ weiterhin zu wünschen übrig: Hier verlor man das direkte Duell im Kampf um die Abpraller deutlich mit 34:52. Dennoch stand zum Seitenwechsel eine knappe 41:39-Führung zu Buche, obwohl Matija Jokic einen rabenschwarzen Tag erwischte, ohne Punkte blieb und auch Kendall Stafford bis dahin kaum in Erscheinung hatte treten können.
Bis zur 25. Minute plätscherte die Partie weiter vor sich hin, doch dann ging plötzlich ein Ruck durch die Heimfünf: Zunächst verwandelte der zu alter Form zurückgekehrte Jan Letailleur (17) zwei Freiwürfe, dann legte Topscorer Niklas Meesmann (24) mit einem Dreier und einem Backdoor-Cut nach – und Elephants-Coach Kenneth Pfüller griff zur Auszeit (26.). Diese sollte jedoch komplett nach hinten losgehen, denn nun kam Citybasket erst richtig ins Rollen: Tyson Kanseyo flog auf der Jagd nach dem Ball spektakulär übers Parkett, Letailleur vollendete, Kaprolat erhöhte direkt mit dem nächsten Fastbreak, und als Kanseyo dann auch noch das 59:48 gelang, folgte gleich die nächste Grevenbroicher Auszeit (27.).
Auch diese bekam einen Recklinghäuser Run zur Antwort: Ein Dreier von Kaprolat, ein Dunkiung von Kanseyo und ein weiterer Dreier von Meesmann stellten auf 67:49 – die Vorentscheidung! – Von wegen: War die geringfügige Ergebniskosmetik der Gäste zum Viertelende (69:54) von den Fans auf der Tribüne noch nicht so wirklich ernstgenommen worden, sollte es in den Folgeminuten turbulent werden. Im Offensivspiel ging auf Citybasket-Seite nicht mehr viel und hinten bekam man kaum noch etwas gestoppt. Als Folge durfte dann in der 37. Minute beim Stand von nur noch 71:69 wieder kräftig um den Sieg gezittert werden, zumal sich mit Kanseyo einer der wichtigsten Leistungsträger zu diesem Zeitpunkt bereits mehr als ungeschickt aus der Partie gefoult hatte.
Letailleur und Stafford waren es, die in dieser heiklen Phase mit wichtigen Zählern den Sieg sichern halfen, Lennard Kaprolat krönte sein solides Aufbauspiel mit drei Freiwurfpunkten zum Endstand. Aufatmen war angesagt, und anschließend durfte gemeinsam über den dritten Saisonsieg gejubelt werden.
Zufrieden war der Trainer allerdings nicht so recht: „Wir haben im dritten Viertel wirklich stark gespielt und da auch einen klaren Vorsprung herausgeholt“, lautete sein Fazit, „aber danach haben wir leider komplett den Fokus verloren und den Gegner dadurch wieder ins Spiel gebracht. Wir müssen unbedingt daran arbeiten, unsere starken Phasen über einen deutlich längeren Zeitraum aufrechtzuerhalten.“
Dies wird insbesondere im nächsten Auswärtsmatch gegen die stark einzuschätzende BBG Herford von Bedeutung sein: Sprungball ist am Samstag, 30. Oktober, um 19:30 Uhr in der Sporthalle des Friedrichs-Gymnasiums.
Citybasket: Beckmann, Gröne, Dyczmons, Töps, Jokic, Kanseyo 16, 7 Reb., Letailleur 17/1, Spettmann 4, Meesmann 24/6, Kaprolat 14/1, 8 Ass., Stafford 8
Zum Scouting der Begegnung geht es hier.
Fotos: Harald Hawranke: 1 Lennard Kaprolat, Philipp Spettmann, 2 Kendall Stafford 3 Siegesjubel
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