Ein starkes Viertel war gegen den Spitzenreiter zu wenig: Gegen die BBG Herford unterlagen Kendall Stafford (Foto) und die Erstregionalliga-Herren von Citybasket am Ende eindeutig mit 79:95 (17:24, 17:28, 23:16, 22:27).

Von Beginn an lief es nicht wirklich rund im Spiel der Gastgeber. Sie gingen nicht mit der gebotenen Wachheit und Intensität in die Partie und wurden von der unkonventionellen Herforder Verteidgung mehrfach auf dem falschen Fuß erwischt. „Wir hatten zuviel Respekt und haben uns physisch den Schneid abkaufen lassen“, kritisierte Coach Robin Singh. „Auch waren wir mit dem Kopf nicht richtig bei der Sache und sind ziemlich naiv in die Double Teams gelaufen.“

Die Folge dieser partiellen Indisponiertheit war eine Häufung von Ballverlusten im ersten und zweiten Viertel: Insgesamt 14 an der Zahl leisteten sich die Recklinghäuser – deutlich zu viel, um den Gegner in ernsthafte Bedrängnis zu bringen. Und damit konnte auch ein wichtiger Baustein der Spielstrategie nicht ins Werk gesetzt werden: Die Schnellangriffe, eine der schärfsten Waffen der BBG, hatte Singh gern unterbinden wollen – aber genau das funktionierte aufgrund der zahlreichen Turnover nicht. Die Folge: Herford setzte sich bis zur Pause bereits mit 18 Zählern Differenz ab.

In der Kabine versuchte der Citybasket-Trainer dann noch einmal, seine Jungs zurück in die Spur zu bringen – und hatte damit zunächst Erfolg. Mit deutlich mehr Esprit kehrten die Weißen aufs Spielfeld zurück und konnten dem Favoriten stärker Paroli bieten als noch vor dem Seitenwechsel. „Das war eine ganz andere Körpersprache“, stellte Singh erfreut fest – und sah seine Schützlinge den Rückstand auf zehn Zähler verkürzen. Mit dafür verantwortlich war allerdings auch ein taktisches Element: Im dritten Viertel hatte der Coach auf Zonenverteidigung umgestellt, womit der Tabellenführer geraume Zeit nicht zurecht kam.

Um aber im Schlussabschnitt den Abstand noch einmal in den einstelligen Bereich zu drücken und die Begegnung wieder spannend zu machen, sollte es am Ende nicht mehr reichen. Zum einen leistete sich Citybasket in diesem Abschnitt zu viele offensive Schnitzer, zum anderen stellte Herford noch einmal unter Beweis, warum das Team derzeit die Spitzenposition innehat und spielte seinen Streifen nun souverän herunter. Bei den Gastgebern,  die erneut ohne Philipp Spettmann und auch ohne Jamie Töps antreten mussten, kam neben der schwachen ersten Halbzeit auch insgesamt zu wenig von der Bank, um diesen starken Gegner ernsthaft zu gefährden.

Für die Recklinghäuser stehen als nächstes zwei ganz wichtige Auswärtspartien an, um entscheidende Punkte für die Playoffs zu sammeln: Am Samstag geht es um 19:00 Uhr in die Rundsporthalle Haspe – und am darauffolgenden Mittwoch (16. Februar) findet das Nachholspiel in Grevenbroich statt. Eine Auswärtsaufgabe wurde ihnen auch im WBV-Pokal zugelost. Dort geht es im Halbfinale nach Ibbenbüren.

Im Rahmen der Begegnung gegen Herford gab es noch eine kleine Anerkennung für das emsige U10-Wischerquartett: Mats und Matteo (Foto Mitte) nahmen freudestrahlend ihre neuen Wischer-Shirts aus den Händen von Hallensprecher Jochen Sandkühler entgegen. Leo und Noah, die leider nicht anwesend sein konnten, erhalten ihr Shirt bei nächster Gelegenheit.

Citybasket: Dyzmons, Gröne 2, Ewald 3, Bruns 5/1, Kanseyo 20, 11 Reb., Letailleur 4, Stafford 17/2, Meesmann 9/3, 6 Ass., Kaprolat 19/2

Zum Scouting der Begegnung geht es hier.

Fotos: Reiner Kruse, Harald Hawranke