Ein spannendes und umkämpftes Erstregionalliga-Derby am Spieltag der Wohnungsgesellschaft ging am Ende knapp verloren: Mit 65:71 (28:27) mussten sich die Citybasket-Herren den BSV Münsterland Baskets Wulfen geschlagen geben. Immerhin konnte der achte Tabellenplatz trotzdem gewahrt werden.

Endlich einmal wieder Derby-Atmosphäre in der Vestischen Arena: Die Halle gut gefüllt mit den Fans beider Lager, die Teams hochmotiviert, um sich ihre Playoff-Plätze zu sichern – da zeichnete sich bereits im Vorfeld ein intensiv geführtes Kräftemessen ab. Bevor es losging, versammelten sich jedoch die beiden Mannschaften und zahlreiche, in den ukrainischen Nationalfarben gelb und blau gekleidete Kinder aus den Citybasket-Jugendteams auf dem Parkett, um gemeinsam ein Zeichen für den Frieden in der Ukraine zu setzen. Bürgermeister Christoph Tesche unterstützte diese spontane Citybasket-Aktion ebenfalls, die von einer Spendensammlung auf der Tribüne flankiert wurde.

 

Danach konnte es dann losgehen mit dem Lokalduell – und die Wulfener erwischten den deutlich besseren Start. Angetrieben von ihrem erneut überragenden Guard Bryant Allen (29) erspielten sich die Münsterland Baskets eine 18:10-Führung nach dem ersten Viertel und bauten ihren Vorsprung bis zur 12. Minute gar auf 25:12 aus. Nun allerdings wachten auch die Hausherren allmählich auf – und brachten ihre Offensiv-Qualitäten aufs Parkett. Niklas Meesmann – an diesem Tag mit 21 Punkten Topscorer für Citybasket – eröffnete die Aufholjagd mit einem Dreier zum 15:25 (13.). Auch in der Folge gab es nun mehrere gelungen Aktionen zu sehen, die den Abstand schrumpfen ließen. Als Tyson Kanseyo per Fastbreak nach Assist von Lennard Kaprolat auf 23:27 verkürzte (17.), hatte BSV-Coach Gary Johnson genug gesehen: Auszeit Wulfen.

Doch auch diese konnte die Recklinghäuser nicht stoppen, zumal Citybasket-Coach Robin Singh in der Auszeit auf eine 2-3-Zonenverteidigung umgestellt hatte, mit der die Gäste spontan nicht zurechtkamen. Im Angriff war es erneut Meesmann, der seinen Farben mit einem Backdoor-Cut plus Bonusfreiwurf sowie einem Mitteldistanzwurf die erste Führung bescherte. Beim Stand von 28:27 ging es in die Kabine – und spätestens hier war allen klar, dass es an diesem Tag kein Highscoring-Game zu sehen geben würde.

Dafür gab es intensive Verteidigungsarbeit und 100prozentigen Einsatz auf beiden Seiten, was sich auch in der zweiten Halbzeit wie ein roter Faden durch die Begegnung ziehen sollte. Zunächst kam Citybasket hellwach aus der Kabine und Tyson Kanseyo sorgte mit einem spekakulären Dunking aus dem Fastbreak sogleich für beste Stimmung im Recklinghäuser Lager. Absetzen konnte sich die Heimfünf dennoch nicht, weil auch Wulfen hochkonzenriert zu Werke ging und kaum einfache Punkte zuließ. Zusätzlich kam den Münsterland Baskets die Rückkehr von Alexander Winck wie gerufen, konnte doch ihr etatmäßiger Aufbau Manuel Bojang aus gesundheitlichen Gründen nicht mitwirken. Winck markierte in seinem ersten Einsatz 11 Punkte für seine Farben.

Insgesamt blieb die Partie auch im dritten Viertel eng, wobei die Gäste sich bis zum Ende dieses Durchgangs einen Vier-Punkte-Vorsprung herausgespielt hatten. Diesen sollte Citybasket jedoch im Schlussabschnitt alsbald egalisieren. Zunächst konnte sich Mathis Rostomoff, der eine exzellente Verteidigungsleistung auf der Innenposition ablieferte, sich zweimal im direkten Duell mit Michael Haucke durchsetzen und wenig später stellten Kendall Stafford und Meesmann auf 58:57 für die Hausherren (36.) Auszeit Wulfen!

Die Führung wechselte anschließend mehrmals, wobei auf Wulfener Seite nun Allen immer stärker die Verantwortung übernahm. Dessen Freiwurftreffer zum 63:65 konterte Stafford mit viel Enerige zum erneuten Ausgleich (39.), doch stand der gegnerische Topscorer wenige Sekunden später noch zwei weitere Male an der Linie – und versenkte alle vier Versuche. Meesmann versuchte noch einmal zu verkürzen, verfehlte jedoch – und im Gegenzug musste Rostomoff den Ex-Recklinghäuser Lyuben Paskov foulen, der von der Linie zum 65:71-Endstand verwandelte.

Jubel beim Gast, Enttäuschung bei Citybasket. Allerdings attestierte Coach Singh seiner Mannschaft trotz der Niederlage eine ansprechende Vorstellung: „Wir haben auf dem Feld eine Antwort auf die schwache Vorstellung in Hamm gegeben, gut verteidigt und vorn auch gute Würfe herausgespielt. Leider hat es heute vor allem von der Dreierlinie bei uns nicht gepasst, was letztendlich ein entscheidender Faktor für die Niederlage war.“ Immerhin konnte sich sein Team trotz der ersten Derby-Schlappe der laufenden Saison auf Platz acht halten und muss nun im nächsten Duell gegen die Hertener Löwen unbedingt punkten, um diese Position zu verteidigen. Alle Fans bitte schon einmal den Termin vormerken: Samstag, 19. März, 19:30 Uhr, Vestische Arena.

Citybasket: Dycmons, Gröne, Ewald 2, 9 Ass., Bruns 3/1, Rostomoff 5, Kanseyo 12, 6 Reb., Letailleur, Stafford 19/3, Meesmann 21/2, Kaprolat 3

Zum Scouting der Begegnung geht es hier.

Fotos Reiner Kruse / Volker Martin

1 Kendall Stafford 2 Mathis Rostomoff 3 Bürgermeister Christoph Tesche 4 Niklas Meesmann 5 David Ewald