Erneuter Jubel im Citybasket-Lager: Am Klinikum-Vest-Spieltag setzten sich die Recklinghäuser im zweiten Derby in zwei Tagen mit 84:65 (48:40) gegen die BG Dorsten durch und verbesserten sich dadurch noch auf Platz 7 in der Abschlusstabelle der regulären Saison. Anstatt gegen den Titelfavoriten BBG Herford geht es damit in der ersten Playoff-Runde am Ostersamstag gegen die Zweitvertretung der Telekom Baskets Bonn.

Dabei hatten sich vor dem samstäglichen Aufeinandertreffen die Personalsorgen bei den Gastgebern noch weiter verschärft: Neben den bereits gegen Herten krankheitsbedingt pausierenden Kiki Bruns und Simon Dyczmons und dem im Hertenspiel verletzten Tyson Kanseyo war nun auch noch Jamie Töps mit Kniebeschwerden stark eingeschränkt. Nur für den Notfall saß der Guard trotzdem mit auf der Bank, kam aber nicht zum Einsatz – es blieben sieben spielfähige Akteure.

Wie sich zeigte, war das immer noch einer mehr als bei der BG Dorsten. Den bereits als Absteiger in die 2. Regionalliga feststehenden Nachbarn hatte es ebenfalls knüppeldick erwischt, so dass Coach Franjo Lukenda gerade einmal sechs Akteure aufs Parkett schicken konnte. Die anderen, darunter auch Topscorer Tyler Brevard, mussten verletzungsbedingt passen.

Davon ließ sich „Big Green“ allerdings keineswegs entmutigen. Direkt vom Sprungball weg – symbolisch ausgeführt vom stellvertretenden ärztlichen Direktor der Klinkum Vest GmbH, Dr. Jens Geiseler, sowie Krankenhausleiterin Sarah Otte`- spielten die Gäste munter auf, während bei Citybasket nach der intensiven Partie des Vortags insbesondere in der Verteidigung noch etwas die Agilität fehlte. So entwickelte sich ein Highscore-Viertel, in dem die Fünf von Coach Robin Singh zwar weitgehend flüssig gegen die Dorstener Zone kombinierte, im Gegenzug jedoch kaum einmal einen Stop hinbekam. Insbesondere der Serbe Uros Cica punktete fast nach Belieben und wurde mit 27 Punkten zum Topscorer der Partie, während Citybaskets Ex-Coach Konrad Tota mit elf Rebounds auffiel.

Allmählich stabilisierten sich aber die Recklinghäuser und gingen mit einer knappen 32:31-Führung in die erste Viertelpause. Von diesem Moment an sollte Citybasket permanent in Front liegen,  auch wenn Dorsten zunächst weiter dran blieb. Coach Singh agierte nun des öfteren mit einer kleinen Aufstellung, bei der Jan Letailleur die Position fünf bekleidete, um die Matchup-Probleme besser in den Griff zu bekommen: „Er hat das ganz hervorragend gemacht“, war der Trainer voll des Lobes über seinen Routinier, der stark verteidigte und mit 13 Punkten und 13 Rebounds ein Double Double auflegte. Das gleiche Kunststück gelang auch Kendall Stafford (23, 10 Reb.) und Lennard Kaprolat (15, 10 Ass.). Ungewohnt lange Einsatzzeiten gab es darüber hinaus für Youngster Felix Gröne, der seinen dezimierten Mitspielern 25 wichtige Minuten gab und 4 Zähler zum Sieg beisteuern konnte.

Mit zunehmender Spieldauer machte sich dann auch die noch kürzere Dorstener Rotation bemerkbar und die Trefferquote der Gäste nahm merklich ab. Citybasket konnte nun den Vorsprung immer weiter ausbauen und am Ende des Klinikum-Vest-Spieltages einen unerwartet deutlichen Erfolg feiern. Der Jubel über den zweiten Sieg in Folge wurde im Laufe des Abends noch gesteigert, als sich aufgrund der anderen Resultate herausstellte, dass man sich auf Rang sieben verbessert hatte.

„Ich muss meiner Mannschaft ein Riesen-Kompliment machen“, bilanzierte ein hochzufriedener Coach Singh die beiden Begegnungen. „Es war wirklich hervorragend, was die Jungs an diesem Wochenende geleistet haben.“ Nun gilt es für Team, Trainer und Verein, sich von dieser Energieleistung zu regenerieren und sich auf die Playoffs vorzubereiten. Ostersamstag bei den Telekom Baskets Bonn und am Freitag, 22. April in Recklinghausen sind gesetzt, ein dritter Termin am Sonntag könnte je nach Verlauf noch hinzukommen.

Im Rahmen des Dorsten-Derbys konnte Citybasket die erste Meisterehrung der laufenden Saison vornehmen. Die U10-Junioren mit ihren Trainern Martin Karbe und Jörg Prumbs (kleines Foto) haben bereits vorzeitig den Titelgewinn in der Oberliga eingefahren und freuen sich nun auf die Runde der 16 besten Teams in NRW nach den Osterferien.

Citybasket: Gröne 4, Ewald 5/1, Rostomoff 8, Letailleur 13/1, 13 Reb., Töps, Stafford 23/3, Meesmann 16/3, Kaprolat 15/2, 10 Ass.

Zum Scouting der Begegnung geht es hier.

Fotos Reiner Kruse / Harald Hawranke: 1 Huddle, 2 Jan Letailleur, 3 Niklas Meesmann, 4 Felix Gröne, 5 Mathis Rostomoff