An Spannung war am Sparkasse-Vest-Spieltag tatsächlich alles geboten, was man erhoffen konnte. Und am Ende auch noch mit dem richtigen Ausgang für die Gastgeber: Nach dem 73:71 (33:38)-Erfolg über die Hertener Löwen durften Coach Robin Singh und die Erstregionalliga-Herren vor vollbesetzter Tribüne über den Playoff-Einzug jubeln.

„Saisonziel erreicht“, konstatierte ein erleichterter Trainer nach der Schlusssirene. Eine aus den verbleibenden zwei Partien galt es zu gewinnen – und das hatte sein Team im ersten Versuch geschafft. Zwar nach wechselvollem und hart umkämpften Spielverlauf, aber durchaus nicht unverdient.

Denn auch nach Durststrecken ließen die Gastgeber zu keinem Zeitpunkt die Köpfe hängen und kämpften sich jeweils zurück in die Begegnung. So wie etwa kurz vor der Pause, als man die Chance hatte, mit einer knappen Führung in die Kabine zu gehen und sich stattdessen durch eine kurze unkonzentrierte Phase mit 33:38 im Hintertreffen sah. Da musste der Trainer dann in der Kabine etwas lauter werden, um seine Schützlinge aufzurütteln. Insbesondere die zehn Zähler von Gästecenter Tarik Jakupovic bis zu diesem Zeitpunkt waren Singh ein Dorn im Auge.

Die Recklinghäuser ließen sich aber selbst durch das verletzungsbedingte Ausscheiden von Tyson Kanseyo nicht aus der Spur bringen. Der Bigman kam im zweiten Viertel nach einer Korbaktion unglücklich auf und musste den Court vorzeitig verlassen. „Möglicherweise ein Muskelfaserriss“, konstatierte Physio Lutz Günther. In jedem Fall eine gravierende muskuläre Beeinträchtigung, die dem Niederländer frühestens in der zweiten Playoff-Runde – so sie denn erreicht wird – ein Comeback ermöglichen dürfte.

Eindrucksvoll in die Bresche sprang Mathis Rostomoff.  Der nachverpflichtete Zwei-Meter-Mann glänzte nicht nur mit gewohnt starken defensiven Plays, sondern trat auch als Scorer in Erscheinung, was in dieser Situation besonderes wichtig war. 17 Zähler gingen am Ende auf sein Konto, damit war er zweitbester Werfer hinter Kendall Stafford (18). Dies bezog sich allerdings nur auf die Hausheren, denn erfolgreichster Scorer der Begegnung war Hertens Go-to-guy Adam Pickett. Doch seine 26 Zähler reichten nicht, um die Löwen zum Derbysieg zu führen.

Denn die besseren Antworten in der entscheidenden Schlussminute hatten die Hausherren. Zunächst stellte Stafford per Dreier auf 69:66, während auf der Gegenseite Jakupovic zwei Freiwürfe liegen ließ.  Gleich beim nächsten Hertener Angriff wurde der Gästecenter auf dem Weg zum Korb erneut gefoult und diagnostizierte anschließend bei sich selbst eine so schwerwiegende Verletzung, dass eine Auswechslung unvermeidlich war. Der für ihn eingewechselte, sichere Freiwurfschütze Juan Manuel Barga verwandelte zweimal und alles stand wieder auf der Kippe.

Herten musste nun foulen, um noch einmal in Ballbesitz zu gelangen, doch Lennard Kaprolat und Niklas Meesmann nutzten eiskalt ihre Versuche. Der letzte Dreier von Pickett zum 71:73 brachte den Löwen noch einmal eine Minimalchance, doch in den verbleibenden 0,5 Sekunden kamen sie nicht mehr zum Wurf.

Citybasket jubelte gemeinsam mit den Fans über das erreichte Saisonziel und der Sparkasse-Vest-Spieltag durfte als rundum gelungen bezeichnet werden. Dazu trug auch eine Verlosungs-Aktion des langjährigen Partners und Spieltags-Schirmherrn bei, in deren Rahmen Sparkassen-Direktor Guido Twachtmann (kleines Foto) gemeinsam mit Citybaskets Vorsitzender Inga Bielefeld attraktive Preise für 16 glückliche Gewinner, die ihre Lose wie alle Zuschauer kostenlos beim Eintritt in die Vestische Arena erhalten hatten.

Citybasket: Gröne, Ewald 6/1, 7 BG, Kanseyo 4, Letailleur 4, Rostomoff 17, 10 Reb., Töps 3/1, Stafford 18/1, Meesmann 13/2, Kaprolat 8/2

Zum Scouting der Begegnung geht es hier.

Fotos Reiner Kruse / Harald Hawranke: 1 Lennard Kaprolat, 2 Team-Rebound, 3 Kendall Stafford, 4 Jamie Töps 5 Supporter U10-Mädchen