Viel Tempo, viele Körbe, maximale Spannung – und am Ende der Verlängerung durfte gejubelt werden: Mit 113:104 (24:26, 22:20, 18:26, 34:26, 15:6) besiegten Citybaskets Erstregionalliga-Korbjäger den Aufsteiger BG Olpe / Siegen am Ende eines 45-minütigen Highscore-Dramas.

Doch bevor der Schlagabtausch losging, gab es zunächst noch eine Verabschiedung: Citybasket bedankte sich bei den langjährigen Stützpfeilern des Herrenteams, Christoph Bruns und Philipp Spettmann, für ihre großartigen Leistungen, ihre Vereinstreue und Zuverlässigkeit im Recklinghäuser Trikot. Die Ehrung für die beiden Sympathieträger wurde durch Bürgermeister Christoph Tesche und Sportdirekor Georg Kleine vorgenommen; erfreulicherweise spielen sowohl Bruns als auch Spettmann ab dieser Saison für die zweite Herrenmannschaft.

Danach war das Parkett frei für das Kräftemessen mit dem Aufsteiger, der vom Sprungball weg als die erwartete harte Nuss entpuppte. Angetrieben von US-Guard Shawn Scott (36) und Center Mohammed Atli legten die Sauerländer von Beginn an ein hohes Tempo vor und waren sowohl in der Transition- als auch in der Halbfeld-Verteidigung schwer zu stoppen. Citybasket hielt variabel dagegen und trug durch zahlreiche schöne Offensivaktionen seinen Part zu einem offenen Schlagabtausch bei. Das Spiel blieb bis zur Pause völlig offen und als Philipp Tymm im letzten Angriff von der Dreipunktelinie erfolgreich war, wurden beim Stand von 46:46 die Seiten gewechselt.

Wer nun gehofft hatte, die Hausherren würden in der zweiten Halbzeit besseren Zugriff auf das Spiel bekommen, sah sich jedoch getäuscht. Im Gegenteil: Die BG bekam das Momentum auf ihre Seite, baute ihren Vorsprung Punkt für Punkt aus und schien angesichts einer 72:59-Führung auf die Siegerstraße einbiegen zu wollen. Doch eine Auszeit von Coach Dhnesch Kubendrarajah und Energieleistungen von Obi Okafor sowie David Ewald verkürzten die Distanz bis zur Viertelsirene immerhin auf acht Zähler.

Auch im – vermeintlichen – Schlussabschnitt liefen die Gastgeber permanent einem Rückstand hinterher, da die Verteidigung nicht kompakt genug stand, um einmal mehrere Stops hintereinander zu generieren, was allerdings angesichts des starken offensiven Outputs der Olper/Siegener Spielgemeinschaft auch keine einfache Aufgabe war. Doch Citybasket gab zu keinem Zeitpunkt auf, kämpfte sich immer wieder heran – und sollte am Ende belohnt werden. 10 Sekunden vor Schluss beim Stand von 96:98 zwang die Verteidigung den gegnerischen Topscorer Scott zu einem Schrittfehler – und Coach Kubendrarajah reagierte sofort mit einer Auszeit.

Und entschied dort, beim entscheidenden Angriff und auch angesichts der hohen gegnerischen Teamfoul-Belastung über seinen Center Tine Kotnik zu gehen, der neben seiner offensiven Variabilität auch ein sicherer Freiwerfer ist. Kotnik setzte sich im eins gegen eins unter dem Korb durch und markierte unter dem Jubel der Fans den Ausgleich. Auszeit BG! Mit noch drei Sekunden auf der Uhr gaben die Gäste den Ball einmal mehr in Scotts Hände – doch der Dreier des US-Guards verfehlte sein Ziel. Verlängerung!

Und von da an lief für Citybasket alles wie auf Schienen. Das Momentum war nun komplett auf die Seite der Recklinghäuser gewandert, die erstmals souverän auftraten. Drei verwandelte Freiwürfe von Kotnik und ein wichtiger Dreier von Lennard Kaprolat legten den Grundstein, Okafor und der wiederum stark aufspielende Niklas Meesmann ließen weiter Punkte folgen. Der Sieg war unter Dach und Fach!

Citybasket: Perry 5/1, Okafor 22/1, 11 Reb., Gröne, Tymm 3/1, Ewald 10, 7 Ass., Stachanczyk 13/1, Kotnik 23, 9 Reb., Gustrau, Nebo, Meesmann 23/5, Kaprolat 6/1, 10 Ass., Grosse 8

Fotos Michael Gustrau / Harald Hawranke: 1 Niklas Meesmann, 2 Verabschiedung Kiki Bruns und Philipp Spettmann, 3 Obi Okafor, 4 Tine Kotnik, 5 David Stachanczyk

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