Am Ende hat es nicht ganz gereicht. Doch trotz einer unglücklichen 70:72 (34:32) – Niederlage im Topspiel gegen den TSVE Bielefeld attestierte Citybasket-Coach Dhnesch Kubendrarajah seinen Regionalliga-Damen – im Bild Clara Bielefeld – eine starke Vorstellung.

Dabei sah es personell gar nicht so gut aus wie ursprünglich vom Trainer erwartet: Neben Lily Keune, die aus Studiengründen nicht mehr für Citybasket auflaufen kann sowie der verletzten Sophia Müller, fehlten auch Carla Bellscheidt, Maite Batur und Marlen Bielefeld kurzfristig wegen Krankheit bzw. Verletzung, so dass Charlene Adam aus dem Oberligateam den Kader verstärkte.

Doch auch mit dieser dezimierten Besetzung wußten die Gastgeberinnen dem Spitzenreiter von Beginn an Paroli zu bieten: „Das sah schon viel besser aus als im Hinspiel“, erinnert sich Kubendrarajah an die deutliche Packung in Ostwestfalen, „und das, obwohl wir fast in der gleichen Besetzung angetreten sind.“ Doch das Individual – und Krafttraining der letzten Monate beginnt allmählich bei den jungen Recklinghäuserinnen Wirkung zu zeigen – und sie können sich auch mit gestandenen und zum Teil bundesligaerfahrenen Seniorinnen messen.

Nach einem ausgeglichenen ersten Abschnitt schienen sich jedoch die Gäste zur Halbzeitpause hin ein wenig absetzen zu können, führten in der 16. Minute mit 32:26. Citybasket konterte jedoch auf der Basis starker Verteidigung mit einem 8:0-Run, versenkte zwei Dreier und einen Layup zum vielversprechenden 34:32-Pausenstand.

Mit Selbstvertrauen ging die Heimfünf auch in die zweite Halbzeit, die für Hochspannung bis in die Schlusssekunden sorgen sollte und eines Topspiels würdig war. Mit einem Dreier von Leonie Schiermeyer verabschiedeten die Recklinghäuserinnen sich aus dem dritten Viertel und nahmen eine 56:52-Führung mit in den Schlussabschnitt. Fünf Minuten lang sollte die Führung halten, bis der TSVE die Partie auf 61:63 drehte. Aber Citybasket blieb präsent, hatte 30 Sekunden vor der Sirene beim Stand von 70:67 die besseren Karten.

Dann allerdings unterlief den Gastgeberinnen ein Foul beim Dreipunktversuch der besten Bielefelderin Melanie Knopp, die auch postwendend alle drei Freiwürfe zum Gleichstand verrwandelte. Der nächste Recklinghäuser Angriff blieb ohne Korberfolg und die Gäste erhöhten auf 72:70. In den verbleibenden drei Sekunden versuchte Citybasket noch, die Verlängerung zu erzwingen – und der TSVE musste foulen, um den Korb zu verhindern. Da die letzten beiden Freiwürfe nach Ablauf der Spieluhr jedoch nicht verwandelt werden konnten, durfte der Tabellenführer über einen schwer erkämpften Auswärtssieg jubeln.

„Wir können trotz des Spielausgangs zufrieden mit der Entwicklung der jungen Spielerinnen ein“, resümierte Coach Kubendrarajah. „Gegenüber de Hinspiel haben wir in vergleichbarer Konstellation defensiv und offensiv deutlich besser und cleverer agiert.“ Titelchancen hat Citybasket nicht mehr, will aber in den verbleibenden beiden Partien das Duell um Platz drei mit dem TSV Hagen zu seinen Gunsten entscheiden.

Citybasket: Lucie Keune 1, Marquardt 10, Köller, Kaprolat 12, Adam, J. Bielefeld 21, C. Bielefeld 17, Schiermeyer 9