Einsatzwille und Intensität haben gestimmt, und drei Viertel lang sah es auch durchaus gut aus. Am Ende konnten die Erstregionalliga-Korbjäger von Citybasket das geforderte Niveau aber nicht bis zur Schlusssirene halten und unterlagen der BBG Herford doch noch mit 74:84 (15:23, 19:10, 22:22, 18:29).

Den Start verschliefen die Hausherren zunächst, so dass die BBG über ihren US-Center Stacey White-Thomas  mit 9:2 in Führung zog. Schon dort zeigte sich aber, dass Citybasket gewillt war, in dieser Partie Vollgas zu geben – der Rückstand wurde wieder aufgeholt und über einen Dreier des stark aufspielenden Felix Gröne (13) sowie zwei Punkte von Topscorer Antoine Dunnally (20) stellte die Heimfünf auf 14:14 (7.). Herford antwortete mit einem weiteren Lauf zum 14:23-Viertelstand.

Doch auch dieser blieb nicht unbeantwortet. Coach Majdi Shaladi hatte seinem Team eine aggressive Ganzfeld-Verteidigung und hohes Tempo im Umschaltspiel verordnet und dies zeigte ebenso Wirkung wie das erstmals in dieser Saison gewonnene Rebond-Duell (50:43). Citybasket arbeitete sich heran und nachdem Dunnally zweimal unterm Korb erfolgreich war und so auf 22:24 verkürzte, griff BBG-Coach Denis Ibricic zur Auszeit. Dass sein Center White-Thomas zu diesem Zeitpunkt bereits drei Fouls gesammelt hatte, machte die Angelegenheit für den Gästetrainer nicht erfreulicher.

Citybasket ließ sich jedoch durch die Unterbrechung nicht beirren und blieb auf Kurs. Henning Gustrau tankte sich in der 18. Minute unter dem Korb durch und sorgte so für die erste Führung des Spiels: 30:28. Zwar kassierte der Nachwuchs-Forward kurze Zeit später sein drittes Foul, doch nahm sein Team dennoch einen vielversprechenden, wenn auch knappen 34:33-Vorsprung mit in die Kabine.

Und es sollte sogar noch besser weitergehen: Die Recklinghäuser kamen hellwach aus den Katakomben und schickten sich an, die Führung weiter auszubauen. Als Niklas Meesmann einen Dreier aus der Ecke mit Brett zum 39:33 versenkte (22.), war die Stimmung auf der Tribüne bestens. Heute könnte etwas gehen!  Tatsächlich sollte die Sechs-Punkte-Differenz bis Mitte des dritten Durchgangs Bestand haben, doch nachdem Lennard Kaprolat und Henning Gustrau beide bereits ihr viertes Foul kassiert hatten, war Trainer Shaladi zu Rotationen gezwungen, was die Gäste wieder heranbrachte. Insbesondere Herfords französischer Aufbauspieler Jawaad Tonye-Biyik (20) war von der Recklinghäuser Verteidigung nur schwer zu kontrollieren, da er sowohl durch seine Schnelligkeit permanente Korbgefahr ausstrahlte als auch von der Dreipunktelinie gefährlich war.

Eine Recklinghäuser Auszeit und die Hereinnanhme von Alec Felice Pace brachten Citybasket jedoch zunächst einmal wieder auf Kurs: Der maltesische Aufbauspieler hatte zweimal den Jubel der Heimfans auf seiner Seite, als er nach einem Einwurfspiel mit 1,5 Sekunden Restspielzeit erfolgreich abschloss und kurz darauf auch noch einen Dreier mit ablaufender Shotclock versenkte: 54:48 (28.).  Doch auch diese Führung sollte keinen Bestand haben, da die BBG bis zur Viertelpause auf einen Punkt verkürzen konnte.

Im letzten Durchgang brachte der ProB-Absteiger mit zwei Distanztreffern von Tonye-Biyik und Jamil Hyango dann das Momentum direkt auf seine Seite – und die Recklinghäuser konnten nun trotz aller Bemühungen nicht mehr das Ruder herumreißen. Vor allem von der Dreipunktelinie blieben sie an diesem Tag zu ungefährlich, verwandelten nur viermal bei einer Quote von 17,9 Prozent. Hier war die BBGmit 36,7 Prozent deutlich erfolgreicher – was mitentscheidend für den Spielausgang sein sollte. Zwar stellte Dunnally noch einmal auf 66:70 (36.), näher heran kam Citybasket jedoch nicht mehr.

Trotz eines über weite Strecken ansehnlichen Auftritts mit viel Tempo und Intensität stand am Ende die sechste Niederlage im sechsten Spiel, während der kommende Gegner, die Zweitvertretung des UBC Münster, bei den Bergischen Löwen ihren zweiten Erfolg hintereinander feierte. Dennoch gehören die Münsteraner zu den unmittelbaren Kontrahenten im Tabellenkeller, und ein Auswärtssieg wäre für Citybasket von eminenter Wichtigkeit.

Citybasket: Petronic 1, Felice Pace 7/1, Gröne 13/3,  Simson, Dunnally 20, 16 Reb., Schröder, Töps, Gustrau 16, Klima, Meesmann 9/1, Kaprolat 8, 10 Ass., Archer

Fotos Harald Hawranke: 1 Antoine Dunnally, 2 Henning Gustrau, 3 Felix Gröne, 4 Lennard Kaprolat, 5 Niklas Meesmann

 

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Nächstes Spiel: UBC Münster II – Citybasket (Samstag, 16:00 Uhr, Ballsporthalle Pascal-Gymnasium)