CITYBASKET – VON TVR ÜBER ODB BIS HEUTE

 

Im Herbst 1976 trafen sich durch Vermittlung des Sportkoordinators beim Stadtsportamt der Stadt Recklinghausen, Juha Nakari, Basketballbegeisterte mit dem Vorsitzenden des TV 1863 Recklinghausen, Helmut Speckmann, um eine bis dahin privat betriebene Basketballgruppe als Abteilung in den TV 1863 zu integrieren. Damit wurde erstmals organisiert Basketball in Recklinghausen betrieben.

An der Spitze der Basketballer stand Werner Geske, ehemaliger Basketballnationalspieler, den es beruflich von Berlin ins Ruhrgebiet verschlagen hatte. Neben Werner Geskes Familie zählten zu den Mitgliedern der ersten Stunde Eheleute Ulrich Wagner, Willi Homann, Pit Lüschper, Wolfgang Konarski und Hubert Fahle.

Der Start des Trainingsbetriebes erfolgte in Recklinghausen-Süd, im Theodor-Heuss-Gymnasium, da im Innenstadtbereich keine Trainingsflächen zur Verfügung standen.

Erst im September 1982, mit der Eröffnung der neuen Sporthalle am Gymnasium Petrinum, verfügte die Basketballabteilung über eine eigene, angemessene Sporthalle. Werner Geske wurde dann auch zum ersten Abteilungsleiter gewählt. Aber er war erheblich mehr als nur Funktionsträger. Er war derjenige, der alles regelte, der immer ein offenes Ohr hatte, der jedem half, der sich unerschöpflich für die Abteilung einsetzte. Er war die Seele der Abteilung.

Der Start als Basketballabteilung im TV 1863 erfolgte mit vier Gruppen, davon eine Damengruppe. In der Saison 1977/78 begann der Meisterschaftsbetrieb mit einer Damen- und einer Herrenmannschaft. Im Dezember 1977 hatte die Abteilung bereits 85 Mitglieder.

Unter Werner Geskes Regie wuchs der Verein, neue Mannschaften wurden gebildet, die Jugend gewann gehörig an Boden. In der Saison 1978/79 gingen bereits fünf Teams, davon 2 Jugendteams an den Start. Im Jahr 1979 waren es bereits acht Teams und die Herren steigen in die 1. Kreisliga auf. 1980 konnte die Basketballabteilung bereits 110 Mitglieder verzeichnen.

Die Schließung des Blaupunkt-Werkes in Herne, dessen Leiter Werner Geske war, erforderte einen Arbeitsplatzwechsel nach Hannover, so dass er als Abteilungsleiter nicht mehr, als Berater und großer Unterstützer aber weiterhin zur Verfügung stand. Sein Nachfolger wurde Jochen Sandkühler, der sich als junger Mann zur Verfügung stellte.

Der Verein wuchs auch unter seiner Regie weiter. Als Dietmar Tottmann die Abteilung übernahm hatten diese eine Größenordnung erreicht, die eine Verselbständigung erforderte. Die Damen klopften an die Tür der Bundesliga und damit waren finanzielle Größenordnungen erreicht, die der Vorstand des TV 1863 nicht mehr mittragen wollte. Daher wurden die Anstrengungen zur Verselbständigung verstärkt und Dietmar Tottmann hat mit hohem Engagement den Schritt vorbereitet. Am 14.09.1994 war es dann so weit, die Gründungsversammlung des Citybasket Recklinghausen fand statt.

Der Name wurde in einer Umfrage unter den Mitgliedern ermittelt. Selbstverständlich wurde Dietmar Tottmann zum 1. Vorsitzenden des neuen Vereins gewählt. Ihm folgte Dr. Frank Tykwer, der zwei Jahre die Geschicke des Vereins lenkte, der zwischenzeitlich einen Namenssponsor gefunden hatte und sich nun Old Daddy Basket Recklinghausen nannte. Aus beruflichen Gründen musste er sein Amt aufgeben und übergab es für ein Jahr an Joachim Szepanksi.

Diesem folgte Martin Gohrke, der die überaus schwierige Aufgabe meistern musste, den Rückzug aus der Bundesliga der Damen zu organisieren und die damit verbundenen hohen Altlasten abzubauen. Dies ist ihm und seiner Crew gut gelungen, ohne dass das Leistungsniveau der Mannschaften, ausgenommen natürlich die Bundesliga-Damen, stark leiden musste.

Neben dem rein sportlichen Geschehen im Meisterschaftsbetrieb sorgt der Verein auch durch besondere Aktionen immer wieder für sportliche Highlights und tolle Veranstaltungen. Die hohe Kompetenz in Organisationsfragen führte dazu, dass der DBB den Verein beauftragte, das Länderspiel der Damen gegen Lettland auszurichten. Dies gelang so gut, dass den Verein zwei Jahre später der Ruf ereilte, ein Trainingslager für die deutsche Damennationalmannschaft und ein Länderspiel gegen Japan zu organisieren. Auch das klappte so gut, dass Old Daddy Basket als Teilnehmer am Final Four die Endrunde um den deutschen Damen-Basketball-Pokal ausrichten durfte. Sicherlich das Highlight im Recklinghäuser Sport überhaupt.

Hervorzuheben ist auch das ehemalige Pfingstturnier für C-Jugendmannschaften, später „S-Vest Eurocup“, das sich aus einem Jugendaustausch mit Frankreich im Jahr 1983 zu einem der besten Einladungsturniere für U 16-Mannschaften in Deutschland entwickelt hat. Bisher waren bei diesem Turnier Gäste aus Albanien, Dänemark, England, Frankreich, Irland, Israel, Lettland, Moldawien, Niederlande, Norwegen, Polen, Schweden, Slowakei, Tschechien und selbstverständlich Deutschland. Jedes Turnier stellt eine Riesenaufgabe an den gesamten Verein dar, der für die Durchführung eines solchen Events mehr als 50 Helferinnen und Helfer einsetzt.

Zehn Jahre lang trafen sich am letzten Schultag vor den Sommerferien basketballbegeisterte Spielerinnen und Spieler zum vereinseigenen Streetbasketball-Turnier auf dem Platz am Löhrhof-Center mitten in der Stadt. Ein buntes reges Treiben belebte den Platz. Nachdem in 2002 das Jubiläum gefeiert wurde, ist die Serie eingestellt worden. Neues ist in Vorbereitung.

Die Saison 2002/03 brachte einige Änderungen im Verein. So stellte Namenssponsor „Old Daddy“ sein Engagement ein, was einige Veränderungen mit sich brachte. Die erste Herrenmannschaft musste den Weg zurück in die 2. Regionalliga gehen, wo sie sich jedoch sofort wieder als feste Größe etablieren konnte.

Seit Mitte 2003 heisst der Verein wieder Citybasket Recklinghausen und geht mit 30 Mannschaften in die Wettbewerbe. Mit mittlerweile 500 Mitgliedern stellt Citybasket einen der größten Basketballvereine im gesamten Ruhrgebiet.

In den letzten Jahren – der Vorsitz war inzwischen von Bärbel Gohrke übernommen worden – orientierte sich Citybasket zusehends weiter in den Leistungsbereich: Mit den Hertener Löwen und ETB Essen betreibt man das Projekt „Metropol Baskets Ruhr“, dessen Kooperationsmannschaften mit Akteuren aus dem gesamten Ruhrgebiet in der U16-Bundesliga (JBBL), der U19-Bundesliga (NBBL) und seit 2011 auch der weiblichen U17-Bundesliga (WNBL) an den Start gehen. Darüber hinaus schaffte die erste Herrenmannschaft den Aufstieg in die 1. Regionalliga und feierte dort im März 2012 mit der Meisterschaft und dem Sieg im WBV-Pokalwettbewerb einen der größten Erfolge der Vereinsgeschichte.

Über diese Erfolge hinaus betreibt der Verein auch weiterhin zahlreiche Aktivitäten außerhalb des Wettkampfbetriebs: Camps für Kinder und Jugendliche in den Ferien, sowie Streetball-Veranstaltugnen und Turniere gehören mittlerweile zum festen Rahmenprogramm. Wir freuen uns, Sie bei unseren Heimspieltagen und sonstigen Aktivitäten begrüßen zu dürfen. Aktuelle Termine finden Sie auf dieser Seite.