Da schlug die Leistungskurve wieder in Richtung oberes Ende aus: Vor allem aufgrund einer starken Defensiv-und Kampfleistung kamen die Regionalliga-Herren von dem Leverkusener Doppel-Tiefschlag der Vorwoche eindrucksvoll zurück und bezwangen die favorisierten bringiton Ballers Ibbenbüren verdient mit 73:70 (18:17, 18:10, 19:14. 20:29).

Von Beginn an stand diese Begegnung beiderseits auf hohem Intensitätsniveau. Beide Mannschaften versuchten schon ab dem ersten Viertel, den Gegner mit verschiedenen Defensiv-Varianten vor Probleme zu stellen, die alle eins gemein hatten: Man schenkte sich nichts.

Die Gastgeber hatten immer wieder Probleme, in die Ibbenbürener Zone zu gelangen und brauchten nicht selten fast die gesamte ihnen zur Verfügung stehende Angriffszeit, um einen guten oder zumindest brauchbaren Wurf zu erarbeiten. Am anderen Ende des Feldes schien der Tabellenzweite spielerisch etwas überlegen zu sein, traf aber trotz der guten Anspiele seines herausragenden Regisseurs Bryce Leavitt seine Würfe nicht. Im Ergebnis bedeutete das einen 18:17-Zwischenstand zugunsten der Hausherren.

Schrecksekunde für Citybasket dann im zweiten Durchgang: Salman Manzur kollidierte bei einer Korbaktion unglücklich mit einem Gegenspieler und blieb danach auf dem Court liegen – kurze Zeit später trat er dann wieder den Weg Richtung Spielerbank an, konnte aber mit einer Hüftverletzung nicht mehr eingesetzt werden.

Doch auch ohne ihren Innenspieler blieben die Recklinghäuser knapp in Front. Zwar wirkte es durchaus nicht immer souverän, wie erst mit fast abgelaufener Wurfuhr eine Scoring-Option erarbeitet wurde, aber da dann häufig doch noch die ersehnten Punkte heraussprangen, behielt man bis zur Pause die Nase vorn. Und das, obwohl Topscorer Antoine Myers sich der hautengen Bewachung von Juan Manuel Barga erfreute und bis zur Pause nur zwei Zähler beisteuern konnte. Der Wunsch von Coach Johannes Hülsmann, dass auch andere Spieler Verantwortung übernehmen sollten, wurde insoweit schon einmal erfüllt. In Zahlen ausgedrückt bedeutete dies eine 34:27 Halbzeitführung.

Und nach der Pause sollte auch Myers stärker in Erscheinung treten und noch auf insgesamt 13 Punkte kommen. So hatte der Aufbauspieler seinen Anteil daran, dass Citybasket die Ibbenbürener im weiteren Verlauf nicht herankommen ließ. Fast während des gesamten zweiten Durchgangs bleib der Vorsprung bei rund 10 Punkten – weil Frederik Adriaans und Niklas Meesmann immer wieder stark scorten, Jonas Bredeck (kleines Foto) stark reboundete – und defensiv einfach jeder Spieler seinen Job machte. Und außerdem noch den einen oder anderen Nadelstich setzte, um die Führung aufrechtzuerhalten.

Die bringiton Ballers versuchten alles, um den Rückstand zu verkürzen, hatten jedoch ebenfalls ihre Probleme gegen die kompakte und aufmerksame Citybasket-Verteidigung, so dass die Begegnung fünf Minuten vor dem Ende nach zwei erfolgreichen Freiwürfen und einem Steal von Antoine Myers zum 61:49-Zwischenstand vorentschieden zu sein schien. Auch als Ibbenbüren noch einmal eine 2-3-Zone probierte, antwortete Meesmann trocken mit einem Dreier: 68:56 (37.)

Zum Leidwesen der Recklinghäuser Fans und zur Freude des zahlreich und lautstark vertretenenen Ibbenbürener Anhangs sollte es aber doch noch einmal unnötig spannend werden. Mit Pressverteidigung und Stop-the-Clock-Fouls brachten sich die Gäste in einem jetzt zerfahrenen Match noch einmal zurück in Reichweite, wobei Leavitt jetzt auch das Scoring übernahm. Als Citybasket trotz voraufgegangener Auszeit drei Sekunden vor dem Ende noch den Seiteneinwurf verdadddelte, hatte Barga sogar noch die Chance, seine Farben in die Verlängerung zu bringen, doch sein Verzweiflungswurf aus großer Entfernung verfehlte klar das Ziel. Citybasket durfte gemeinsam mit den Fans den verdienten 73:70-Erfolg bejubeln.

Nun gilt es für Johannes Hülsmann und sein Team, diese Form möglichst zu konservieren, denn schon in der kommenden Woche stellt sich mit der BBG Herford ein weiterer starker Gegner in der Vestischen Arena vor.

Citybasket: Myers 13, Bruns 3/1, Adriaans 14, Letailleur7/1, Spettmann 6, J. Bredeck 6 / 10 Reb. , Manzur 1, Meesmann 15/4, Volk 3/1, Kaprolat 5/1

Zum Scouting der Begegnung geht es hier:

Fotos Kevin Loose: 1 Lennard Kaprolat, 2 Frederik Adriaans, 3 Niklas Meesmann, 4 Antoine Myers, 5 Jan Letailleur