Am Ende ging ihnen die Puste aus. Bis zum Ende des dritten Viertels hatten die Erstregionalliga-Korbjäger von Citybasket gegen Spitzenreiter ETB Essen Miners noch eine knappe Führung behauptet, danach brachen die Gastgeber allerdings ein – und unterlagen am Ende gemessen am Spielverlauf zu hoch mit 60:76 (22:13, 9:18, 17:15, 12:30).

Zwar erneut knapp besetzt und ohne die beiden etatmäßigen Aufbauspieler, aber mit viel Selbstvertrauen ob der beiden jüngsten Siege in Meisterschaft und Pokal starteten die Hausherren in diese Begegnung. Und sie starteten gut. Denn Essen kam zunächst mit der Zonenverteidigung nicht zurecht und bekam Obi Okafor nicht in den Griff. Citybaskets Forward hatte mit zahlreichen gelungenen Korbaktionen maßgeblichen Anteil an der Acht-Punkte-Führung zur ersten Viertelpause.

Danach brachten allerdings taktische Anpassungen den Spitzenreiter zurück in die Begegnung. Essen spielte nun die Ball-Raum-Verteidigung häufiger aus und kam zu erfolgreichen Abschlüssen und am anderen Ende des Feldes wurde Okafor gedoppelt, so dass der Recklinghäuser Punktefluss vorübergehend versiegte. Mit 9:18 ging das zweite Viertel verloren und die Teams begaben sich beim Stand von 31:31 in die Kabinen.

Nach dem Seitenwechsel entwickelte sich zur Freude der Zuschauer ein offener Schlagabtausch, bei dem sich keine Mannschaft absetzen konnte. Allerdings kam nun Essens Topscorer Devin Peterson, der in der ersten Halbzeit noch relativ unauffällig agiert hatte, immer besser in die Partie und war von der Citybasket-Verteidigung nur schwer zu kontrollieren. Dennoch behauptete der Tabellendritte vor den letzten und entscheidenen 10 Minuten zur nicht geringen Überraschung vieler Fans auch mit seinem dezimierten Kader eine Zwei-Punkte-Führung.

Diese konnte Tine Kotnik zunächst noch auf 50:46 ausbauen, beging aber kurze Zeit später sein viertes Foul und musste erst einmal auf die Bank beordert werden. Auf der anderen Seite brachte Peterson seine Farben in Führung und das Essener Trainerduo Wendt / Wilder griff zu einer taktischen Variante, um den Citybasket-Angriffsrhythmus zu brechen: Die Miners spielten nun eine kombinierte Verteidigung, bei der  Niklas Meesmann in enge Manndeckung genommen wurde und die vier anderen Akteure eine Zonendefense aufstellten. Damit kamen die Recklinghäuser nicht gut zurecht, zumal angesichts der schwindenden Kräfte der Sechser-Rotation nun auch die freien Distanzwürfe nicht mehr fallen wollten. Essen setzte sich Punkt um Punkt ab und untermauerte am Ende seine Titelambitionen mit einem dann noch klaren Erfolg.

„Ich bin trotzdem zufrieden mit unserer Leistung“, stellte Citybasket-Coach Dhnesch Kubendrarajah klar. „Dass wir in dieser Konstellation so lange mithalten konnten, war schon beeindruckend. Vielleicht treffen wir ja in den Playoffs nochmal auf Essen – und sind dann wieder in voller Besetzung.“

Citybasket: Okafor 22/1, Gröne, Grosse 4, Stachanczyk 5/1, Kotnik 20/1, Töps 8 Reb., 7 Ass., Nebo, Meesmann 9/2

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Die Tabelle findet sich hier.

Fotos Harald Hawaranke: 1 Obi Okafor, 2 Niklas Meesmann, 3 David Stachanczyk, 4 Emil Grosse